Dafür braucht man SOB-Pfähle
Die Lage des Bauplatzes ist ideal. Doch dann stellt sich heraus, dass der Untergrund das hohe Gewicht des geplanten Gebäudes nicht tragen kann. Doch schon im Mittelalter wussten sich die Menschen zu helfen. Es gibt Gebäude, die trotz moorigem Untergrund heute immer noch zu bewundern sind. Der Abstand zum tragenden Untergrund wurde schon damals mit langen Pfählen überbrückt.
Gründe für Bohrpfähle
Sand ist nur ein Grund, warum ein Untergrund nicht das geplante Gewicht des sehr großen Gebäudes tragen kann. Manchmal verlaufen im Baugebiet auch Wasseradern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich der Verlauf dieser Adern durch zu viel oder zu wenig Regen immer einmal ändern kann. Dadurch verändert sich der seitliche Druck von außen. Bei fehlendem Gegendruck kann aber der Untergrund seitlich etwas nachgeben. Das Gebäude sackt im schlimmsten Fall einseitig ab und droht umzukippen. Es muss nicht immer das gesamte Bauwerk davon betroffen sein. Ein Teil reicht schon aus. Es bilden sich dann Risse, die mit der Zeit immer größer werden. Das bedeutet, dass eine Seite noch genügend Halt durch den Untergrund besitzt, aber die andere Seite absackt. So lange diese Risse klein bleiben und sich nicht weiter vergrößern, besteht keine Gefahr. Setzt sich der Prozess in der Tiefe aber immer weiter fort, wird auch der betroffene Gebäudeteil weiter dem Grund folgen. Eine Verankerung auf dem Traggrund mittels SOB-Pfählen könne das verhindern.
Erste Schritte und Gegenmaßnahmen
Mit einem geologischen Gutachten wird die Tragfähigkeit ermittelt. Danach entscheidet sich, ob das geplante Bauwerk eine Unterkonstruktion braucht und wie tief die tragfähige Schicht liegt. Sind es weniger als 30 m, können Bohrpfähle benutzt werden. Hierzu werden tiefe Löcher mittels Schneckenbohrtechnik in die Erde gebohrt. Diese reichen bis in die Tragschicht hinein. Das Loch wird danach mit Beton und Stahlbewehrung aufgefüllt und bildet danach den Stützpfeiler. Zwischen Bohren und Auffüllen müssen die Löcher aber abgestützt werden. Mit dem Verfahren für SOB-Pfähle spart man sich aufwendige Zwischenschritte. Eine Schneckenspindel bohrt sich in die Erde. Über einen Kanal in der Mittelachse wird beim Anheben der Bohrschnecke sofort Beton eingefüllt. Durch diesen Gegendruck kann das Loch nicht vom Rand her einfallen. Die Stahlbewehrung wird abschließend mit einem Rüttelverfahren im Beton abgesenkt. Nach dem Aushärten sind die SOB-Pfähle von zum Beispiel der NGT Neue Gründungstechnik Spezialtiefbau GmbH bereit, um die Trägerplatte mit dem Traggrund zu verbinden. Dieses spezielle Verfahren braucht wenig Platz, und da alle Arbeitsgänge schnell hintereinander folgen, auch viel Zeit. Außerdem gibt es nur wenige Vibrationen wie beim Einrammen von Stahlkonstrukten, die andere Gebäude in der Nähe beschädigen können. In verschiedenen DIN-Vorschriften ist das genaue Verfahren für SOB-Pfähle so festgelegt und beschrieben. Hier ist unter anderem angegeben, dass maximal 39 Meter tief gebohrt werden darf. und noch vieles mehr.